10 Jahre Sorrowfield Party, 28.09.2012

Oktober 29th, 2012 by Marco | Comments (0)

Liebe Metal-Gemeinde, hallo SORROWFIELD-Fans aus Bremen, Brake und Pusemuckel!
Hier der versprochene, subjektive Nachbericht vom grandiosen Ereignis am letzten September-Wochenende 2012 im Magazinkeller in Bremen. Die Planungen für dieses Bandjubiläum hatten bereits vor einigen Monaten begonnen. Wir hatten vor, ein besonderes Ereignis stattfinden lassen und nicht nur einfach einen simplen Gig zu veranstalten.

Die Idee: Jedes SORROWFIELD-Member rekrutiert seine eigene Covertruppe aus Bremer Muckern und studiert mit dieser dann zwei bekannte Stücke ein. Das Ganze sollte einen deutlichen Party-Charakter kriegen, also kein Geilheitswettbewerb sein, sondern Spass für alle machen. Zuvor wollten wir noch ein „normales“ Set spielen, dabei aber vereinzelt Gastmusiker aus Ex-Mitgliedern dabei haben, die mit uns zusammen auf der Bühne stehen und Songs aus ihrer jeweiligen Ära zocken. Mal sehen, was daraus geworden ist. Mission completed? Im Folgenden werde ich versuchen, dem Anspruch auf Vollständigkeit weitestgehend gerecht zu werden.

Uns selbst gegenüber haben wir versucht, die Zusammensetzung unserer Covertruppe und die vorgesehenen Nummern geheim zu halten, was uns nicht immer, aber doch zum großen Teil auch gelungen ist. Es war auch nicht ganz einfach für alle Beteiligten im August und September Probetermine zu finden und dann stattfinden zu lassen, da steckt doch mehr Logistik hinter als man zunächst vermutet. Das Schicksal traf dann leider kurz vor Schluss die Covertruppe von Oli, die durch mehrere krankheitsbedingte Ausfälle nicht mehr genug Proben zustande bekam und somit für den Abend ausfallen musste. Wir einigten uns daher, dass wir stattdessen ganz am Ende der Show mit der Stammbesetzung plus Chris Voltermann (MISCONCEIVED), mit dem ich mir den Gesang teilen sollte, „Refuse/Resist“ von SEPULTURA covern wollten.

Die Planungen erfordern allerdings noch weitaus mehr: Security, Getränke, Mischer, Helferlein für Theke und Kasse, etc. mussten besorgt und kalkuliert werden und letztlich ist eine solche Mammutaktion nur bedingt zur Nachahmung zu empfehlen, denn trotzdem die Hütte voll war und ihr gesoffen habt wie die Löcher, haben wir, ersten Hochrechnungen zufolge, gerade eben den Break Even Point erreicht! Scheiß die Wand an, das war knapp!

Um 16 Uhr etwa schlugen wir also gemeinsam im Magazinkeller auf und begannen mit den Vorbereitungen. Neben dem obligatorischen Soundcheck, hatten wir dieses Mal auch die Theke zu präparieren und ausgedruckte Fotos aus zehn Jahren bewegter Bandgeschichte an die Wand zu hängen, welche später noch viel betrachtet und beachtet werden sollten. Die Aufregung stieg schnell, wurde jedoch auch sehr schnell wieder von der allgemeinen Betriebsamkeit absorbiert, sobald wir die Türen öffnen ließen und Steven und Marco die erste Schicht an der Kasse übernahmen. Es zeigte sich, dass ein solcher Job, genauso wie der hinter der Theke, besonders zu Stoßzeiten, viel mehr Konzentration erfordert als wir uns eingebildet hatten. Wenn auf einmal fünf Leute gleichzeitig eine Karte kaufen wollen, davon aber zwei bereits im Vorverkauf bezahlt hatten, dann der Stempel versagt und von hinten jemand kommt, der fragt, ob wir mal eben auf seinen Rucksack aufpassen können, weiß man wo der Frosch die Locken hat.
Schnell füllte sich der Magazinkeller, was für allseits gute Stimmung sorgte, nicht zuletzt bei uns selbst, wurde doch somit das Risiko für unsere Bandkasse von Minute zu Minute überschaubarer, und auch deutete sich an, dass der Abend in die Richtung ging, in der wir ihn haben wollten.

Gegen 21:20 Uhr begannen wir ganz konventionell mit einem SORROWFIELD-Live-Set, das wir auf etwa eine gute Dreiviertelstunde angesetzt hatten. Chris Voltermann von den Death Metal-Brutalos MISCONCEIVED, und damals auch bei MASS INSANITY am Mikrofon, hatte eine rührig-lustige Laudatio vorbereitet und führte uns zum Einstieg unterhaltsam durch die wichtigsten Stationen von zehn Jahren Bandgeschichte. Dann durften wir ran!
Mit HOF (=„Heritage Of Fire“)-Nummern wieRearousing The Deadoder Fire legten wir die ersten Karten auf den Tisch. Mit „The Blood Dance“ beehrte uns aber schon der erste Gast-Musiker auf der Bühne, nämlich Dennis Lackmann von den Bremer Ska-Punkern MAD MONKS, der für uns das Saxophon schwang und damit der Nummer ein ganz besonderes Flair verleihen konnte. Dennis war vor einigen Jahren festes Mitglied bei SORROWFIELD am Bass und hat 2006 unseren ersten Longplayer „Horus“ mit seinem Tieftöner versehen. Nach weiteren Songs in regulärer Besetzung wie „Byzantine„, „Nefer“ und „Remember Me„, gingen wir dann offiziell in unseren Gästeblock über.

Aus der Zeit, in der wir die „Horus„-Scheibe live promotet haben, „entstammt“ Schlagzeuger Malte Raettig (bekannt auch von seinen Einsätzen bei AVERAGE ANALYSIS und  AS I AM). Mit ihm performten wir zusammen die Halbballade „The One Thing“ von besagtem Album und Oli hatte kurz mal Pause. Dann hatte auch der Verfasser dieser Zeilen kurz Pause und überließ das Mikrofon bereits erwähntem Chris Voltermann. Außerdem tauschte Thomas seinen Platz am Bass mit David Trautmann von der Gothic-Rock-Kapelle N.U.C. und somit stand die Original MASS INSANITY-Besetzung auf der Bühne. Unter diesem Namen firmierte noch vor der Jahrtausendwende eben jene Truppe, aus der sich hernach SORROWFIELD entwickeln sollte. Die Ur-Suppe sozusagen. Und so durften wir alle den alten Obervielander Monster-Hit „Deadly Romance“ noch einmal erleben – LEGEN… warte… es kommt gleich… DÄÄÄÄR! Wir konnten uns des Eindruckes nicht erwehren, dass das Publikum recht gut unterhalten war.
Für „Nightline“ schnappte sich Dennis Lackmann den Bass; schade, dass wir Patrick Quinlan, der seinerzeit nach Schweden ausgewandert war, nicht mehr fürs Schlagzeug aktivieren konnten,  ansonsten wäre das die Original-Horus-Besetzung gewesen.
Zum Schluss dieses „regulären“ Sets, legten wir „Legions“ aufs Parkett, ein Song, der sich dieses Jahr über zum absoluten Live-Brüller entwickelt hat. Hierzu versammelten wir die sehr geehrten Herren Gastmusiker alle zusammen auf der Bühne, damit sie den Refrain kräftig mitgröhlen konnten, was nochmal mächtig Laune gemacht hat. So Vorhang kurz mal zu und Pause!

Witch KillerUnd Vorhang wieder auf für die erste, eigens für diesen Abend zusammengetrommelte, Covertruppe WITCH KILLER unter der Leitung von Thomas.
Andreas Müller (DYSTOPOLIS) – vocs
Peter Peperez (SONS OF SEASONS)  – git
Axel Czybor (RIOT INSTINCT) – git
Marc Andre Dieken (WEAK ASIDE) – drums
Thomas Kattwinkel (SORROWFIELD) – bass
Der gut gelaunte 5er hatte ja fast eine kleine Starbesetzung aus alten Recken zu bieten und trotz dem sich die Herren auch schon seit Ewigkeiten kennen, war dies für Peter und Axel das allererste Mal, dass sie zusammen ein und dieselbe Bühne gerockt haben. Dass Kollege Kattwinkel und Konsorten mit US-Thrash-Klassikern aufwarten, war fast zu erwarten. Und so wurde der zweite Teil der Party mit „Motorbreath“ von METALLICAs „Kill ´em All“-Album eröffnet. Als zweites kredenzten die Männers standesgemäß „Indians“ von ANTHRAX (Album = „Among The Living„) und wurden auch dafür ordentlich abgefeiert. Die Stimmungskurve stieg unaufhörlich!

Maggot &The Evil DemonsNach kurzer Umbaupause war es meine Wenigkeit, die ihre Coverband der versammelten Meute vorstellen durfte. Wir nannten uns MAGGOT AND THE EVIL DEMONS in Anspielung auf folgende, illustre Besetzung:
Max Gesselmann (THE CHAINSAW DEMONS) – git
Christian Bork (THE CHAINSAW DEMONS) – bass
Dennis Garbade (PRESIDENT EVIL) – drums
Marco Bianchi (SORROWFIELD) – vocs
Auch hier standen Klassiker auf dem Programm, zunächst „Symphony Of Destruction“ von MEGADETH (Album = „Countdown To Extinction„), womit wir ungewollt den Bogen zu unseren Vorgängern schlugen, denn sowohl Besetzung als auch Coversongs haben wir uns gegenüber ja alle geheim gehalten! Zwar hatten wir keinen Lead-Gitarristen dabei, der das Solo hätte zocken können, dafür überbrückte das Publikum diesen Part spontan mit rhythmischem Klatschen und „Hey hey“-Rufen, was zweifelsfrei ein mehr als adäquater Ersatz gewesen ist! Der nächste Titel ist ebenfalls als Klassiker zu bewerten, auch wenn wir die Metal-Komponente erst durch unsere spezielle Version in die Nummer brachten. „Lemon Tree“ aus dem Album „Dish Of The Day“ von FOOLS GARDEN kennt jeder, bei uns hieß der Song allerdings „Empty Beer Crate„, den alternativen Text hierzu könnt ihr unten nachlesen.

Marty & The McFliesDie nächste Spezial-Combo des Tages hatte unerlaubter, aber verzeihlicher Weise gleich drei Coversongs zu präsentieren. Außerdem hatten MARTY AND THE McFLIES noch diverse Überraschungen am Start.
Bartosch Rolbiecki (AKROBARTEK) – vocs
Tobias Holzendorf (SCUMSHOT) – git
Tim Schmohl – Drums
Dennis Weitkunat (HERZELEID)bass
Martin Rolbiecki (SORROWFIELD) – git, vocs
Backing Vocals:
Carolin Scheurell
Anne Oelze
Andrea Grahl
Diese Jungs sorgten für reichlich Abwechslung und legten los mit dem Crossover-Überhammer „No Sleep Til Brooklyn“ von den guten alten BEASTIE BOYS und deren Debüt-Album „Licensed To Ill“ und hatten mit Bartosch einen waschechten Microphone-Controller vorzuweisen. Die Leute waren zu recht total aus dem Häuschen! Doch jetzt setzten die McFLIES noch einen drauf: Für „Oh Jonny“ von JAN DELAY (Album = „Wir Kinder vom Bahnhof Soul„) enterten drei Backgroundsängerinnen die Bühne, die das Publikum nicht alleine durch ihren Gesang bezaubern konnten. Ich glaube nicht, dass irgendwer zu diesem Zeitpunkt noch im Stande war Trübsal zu blasen! Kleine Randnotiz: Dies war das erste Cover, dessen Original nicht mindestens zwanzig Jahre oder mehr auf dem Buckel hat. Aber Martin wäre nicht er selber, wenn er seine Truppe nicht wenigstens zu einem MACHINE HEAD-Song angestiftet hätte. Mit „Davidian“ vom „Burn My Eyes„-Album erfüllte sich der Band-„Leader“ einen Herzenswunsch und bölkte gleich kräftig mit ins Mikro. Ein triumphaler Abschluss für diesen genialen Auftritt!

Sorrowsteve and The Four Incredible FiveLast but not least, ergriffen SORROWSTEVE AND THE 4 INCREDIBLE 5 das Ruder und diese Combo setzte sich wie folgt zusammen:
Michel Simon (RIOT INSTINCT) – vocs
Naushad Syed (MISCONCEIVED) – git
Dennis Lackmann (MAD MONKS) – bass
Olli Wittrock (MISCONCEIVED) – drums
Steven Lackmann (SORROWFIELD) – git
Irgendwie hat es unsere zufällig geloste Bandreihenfolge gut mit dem Spannungsbogen gemeint: Am Schluss wieder voll auf die Zwölf! Als Michel, den viele auch von ANTAGONIST kennen dürften, „Open Casket“ ankündigte, gab es auch kein Halten mehr. Selig genossen wir alle diesen Klassiker von DEATH aus dem „Leprosy„-Album, von den Jungs sowas von pornös-akkurat dahingeschmettert, dass es eine wahre Freude war. Und nicht anders verhielt es sich mit dem nächsten Titel: SLAYER´s „Silent Scream“ aus dem Album „South Of Heaven“ war eine Granate vor dem Gehörnten. Steven hat später erzählt, dass die MISCONCEIVED-Jungs bei den Proben nach eigenen Angaben froh waren, endlich mal so etwas Entspanntes spielen zu können… Nech Olli?! Ersma die die langsamen Sachen… Steven war bestimmt auch froh…

Wie eingangs erwähnt, musste Olis Covertruppe leider krankheitsbedingt passen, daher schnappten wir uns noch einmal den guten Chris und gingen ansonsten mit der SORROWFIELD-Standard-Besetzung auf die Bühne um zum Abschluss „Refuse/Resist“ zu zocken, ein Song, der bei uns eigentlich nur „Chaos A.D.“ genannt wird. Chris und ich teilten uns die Vocals. Zwar ist uns da bei der Koordination live und konkret ein bisschen was flöten gegangen, aber irgendwie war das allen scheißegal. Das Publikum wollte mehr! Hiiyeah! Na gut, also spielten wir zum zweiten Mal an diesem Tag „Legions“ als attestierten Live-Bringer, da die Stimmung gerade so gepusht war und wir auch kein Zugabenset vorher abgesprochen hatten. Hierbei halfen uns diverse Leute aus dem Publikum am Mikrofon aus, sehr geil! Als auch das noch nicht genug war, holten wir den wirklich allerletzen Song für diesen Abend aus dem Ärmel und das war „Decorating Drunkards„, der mit seinem Off-Beat und den punkigen Shouts gut an den Schluss dieses letzten Sets passte und auch auf unserem aktuellen Album als Closer fungiert.

Nun möge man mir meine Überschwenglichkeit in der Berichterstattung nachsehen, doch nicht anders könnte ich diese Erlebnisse beschreiben, die mich permanent mit einem Überschuss der geilsten Endorphine versorgten. Daher betrachtet dies bitte als das was es ist, nämlich ein subjektiver Blog-Entry und kein Journalismus mit irgendwie gearteter professioneller Distanz zum Geschehen! Das erlaubt mir weiterhin Dank und Gruß los zu werden, denn dieser Abend hätte ohne die zahlreichen ehrenamtlichen HelferInnen an Tresen, Kasse sowie in der Planung und im Nachgang der Veranstaltung nicht stattfinden können. Extra special Thanx außerdem an die beiden von der Security: Genauso und nicht anders wünscht man sich das Vorgehen und wenn die Leute dann auch noch so nett sind, weiß man, wen man beim nächsten Mal engagiert! Marli hat einen Batzen Fotos gemacht, die wir sobald wie möglich nachliefern. Und dies ist nun die Liste der Glorreichen in alphabetischer Reihenfolge:

Frank Behrens
Nina Bianchi
Sabrina Haage
Marlott Hederich
Anne Oelze
Carolin Scheurell
Nicola Schulz
Jessica Siegl
Stefan Tamson
Marlis Torka
Chris Voltermann
Nadine Wohnig
Steffi Wohnig

Anhang:

Empty Beer Crate

We´re sittin´ here in the rehearsal room
It´s just another rainy Friday afternoon
We´re wasting our time, we got nothing to do
Because the drummer´s eloped with his hooker for good
So what the heck is gonna happen – yeah we wonder

We´re fooling around, we belch and fart
We turn up the volume, we´re boozin´ it hard
And nothing can change our point of view
We´re slowly but surely running out of the brews
Yeah something´s gotta happen and we wonder

I wonder how, I wonder where
Yesterday you told me there was ´nough and to spare
And all that I can see is just an empty beer crate
I’m turning my head up and down
I’m turning, turning, turning, turning, turning around
And all that I can see is just an empty beer crate

Sing, dah…

We´re sittin´ here all being stumped
We´d like to go out and make a beer run
But there´s a heavy cloud inside our heads
Shitfaced and wasted, ought to look for the bed
That not really is an option – so we wonder

Desperation – don´t know what to do
Desolation – staring at an empty beer crate
There´s no way out, it´s the last resort,
Somebody´s gonna have to draw the shortest straw,
And at last it´s gonna happen, and we wonder

I wonder how, I wonder where
Yesterday you told me there was ´nough and to spare
And all that I can see is just an empty beer crate
I’m turning my head up and down
I’m turning, turning, turning, turning, turning around
And all that I can see is just an empty beer crate
And I wonder, wonder

I wonder how, I wonder where
Yesterday you told me there was ´nough and to spare
And all that I can see, and all that I can see
And all that I can see is just an empty beer crate

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